Die EXPO 2000, „low tech - high nature“, der Veranstaltungsort
Scheune Neuhaus und die Themenparcours
Beginnend mit der Inventarisierung kulturhistorischer Relikte im
Saarland entwickelt die Landesforstverwaltung seit 1991 sog. Maßnahmen
im „Sanften Tourismus“. Im Rahmen von Gutachten zur Inventarisierung
von Kulturgeschichte im Wald und Revitalisierung kulturhistorischer
Zeugnisse der Hubertushütte im nördlichen Saarland und
der ehemaligen Schützenmühle in Weiskirchen wurden auch
mögliche Nutzungen des Anwesens Neuhaus im Rahmen einer eigenen
Studie erörtert. So liegen bereits seit 1994 Konzepte zur Nutzung
der Scheune als multifunktionales Waldkulturzentrum vor.
Realisiert wurden diese Pläne jedoch erst im Rahmen der EXPO
2000 und ergänzt um die gegenwärtig vorhandene Ausstattung
der Scheunenperipherie mit der entsprechenden Infrastruktur für
Veranstaltungen und Seminare.
Als zentrales Informationszentrum fungierte die Scheune seit der
EXPO 2000 als Kernstück der Präsentation des Projektes
„Low
Tech - High Nature - Forstwirtschaft mit Zukunft“. Das
Projekt machte sich zur Aufgabe, die unterschiedlichen Waldfunktionen
in ihrem Zusammenspiel im Saarkohlenwald beispielhaft zu erläutern
und Besuche auf den thematischen Wegen als „reale Ausstellungswelt“
zu animieren.

Neben den thematischen Parcours wurden neue Konzepte wie die „Erzähl-Förstern“,
waldpädagogische Projekte und Waldkultur als Dimension einer
freizeitorientierten Waldnutzung im Einklang mit der Natur präsentiert.
Über 11.000 Besucher des Informationszentrums Scheune Neuhaus,
mehr als 60 thematische Führungen, Fachexkursionen, Begleitung
von internationalen Wissenschafts- und Forsteinrichtungen durch
das EXPO-Gelände, positive Rückmeldung von Besuchern der
Parcours und großer Zuspruch bei den Waldkultur-Veranstaltungen,
waren Beleg für die erfreuliche Resonanz, die das Projekt bei
der zumeist saarländischen Bevölkerung am EXPO-Standort
Saarkohlenwald im Stadtgebiet Saarbrücken hatte.
Die EXPO bot die Chance, Waldkultur und Naherholung als Einheit
durch vielfältige Initiativen am besonderer Ort im Wald einem
zunehmend größeren Publikum näher zu bringen. Die
vielversprechenden Aktivitäten fanden in 2001 in weiterentwickelter
Form (WildnisWochen 2001, Themeninszenierungen, „Eulen“-Zyklus
etc.) und einem eigenen Veranstaltungsprogramm, eine erfolgreiche
Fortsetzung.
Mit den vom SaarForst Landesbetrieb errichteten vier
Themenparcours zu den
verschiedenen Wald-Funktionen für Gesellschaft und Umwelt wurde
ein Grundstock zu einer bleibenden Infrastruktur für die unmittelbare
Umgebung des Forsthauses Neuhaus gelegt. Zusammen mit den bereits
vorhandenen überregionalen Wanderwegen stellen die Parcours
einen wichtigen Beitrag zur Erschließung des Saarkohlenwaldes
dar.

Veranstaltungen
Über die bereits während des EXPO-Projektes ”Low
Tech - High Nature - Waldwirtschaft mit Zukunft” angebotenen
Aktivitäten hinaus wurden im und um das Ensemble Neuhaus im
Jahr 2001 folgende Themen -Programm angeboten:
Insbesondere die Aktivitäten der WildnisWochen sowie
das Wald-Inszenierungs-Programme verfolgen einen konzeptionell innovativen
Ansatz mit dem Ziel:
-
ein intensiveres und emotionales Erlebnis von Wald anzuregen
(Inszenierungen mit Wort und Klang, Waldtheater, Foto vom Waldtheater)
-
zunehmend den Charakter von Wildnis und Urwald in allen Dimensionen
aufzudecken (Mystik und Eulen-Zyklus)
-
Ganzheitliche Erfahrungen im Umgang mit Wald mit eigener Kreativität
und Handlungen zu verbinden („WaldWerkstatt“)

Diese Programme heben sich teilweise schon als singuläre Angebote
wie „tree people“ von gegenwärtig praktizierten Waldaktivitäten
in Deutschland ab. Im Kontext mit der gesamten Programm-Philosophie
stellen sie jedoch deutlich einen neuen Zugang zum Thema „Wald“
mit Konzepten eines öko-kulturellen Ansatzes dar.

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